Winterwandern in Österreich: praktische Tipps

Viele Menschen haben das Gedränge auf den Pisten satt. Sie suchen Ruhe, Natur und eine günstige Alternative zum Skifahren. Genau das bietet das Winterwandern. Auf präparierten, schneebedeckten Wegen wandert man durch stille Täler und Wälder – ganz ohne Ski, Lift oder Warteschlangen. Mit festen Wanderschuhen, warmer Kleidung und einer Thermoskanne Tee kann man stundenlang den knirschenden Schnee und die Panoramaaussicht genießen.

​​​​​​​In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was Winterwandern ist, wie es sich vom normalen Wandern unterscheidet, welche Ausrüstung Sie benötigen, wohin Sie gehen sollten und wie Sie Ihre Winterwanderung sicher und angenehm gestalten können. Wir geben Ihnen praktische Tipps und inspirieren Sie zu Reisezielen, bei denen das Schneeerlebnis im Mittelpunkt steht. Verfasst wurde dieser Blogbeitrag von René Schwarte, Mitinhaber und Gründer von Ferienhaus Tirol.

Warum suchen immer mehr Menschen nach einer Alternative zum Skifahren?

Der Trend zum Slow Travel nimmt zu. Immer mehr Menschen wollen entschleunigen und die Natur bewusst genießen. Skifahren und Snowboarden sind intensiv, teuer und erfordern einen Skipass. Zudem werden Wintersportgebiete immer überfüllter, weshalb die Ruhe schwindet.

Beim Winterwandern hingegen ist man barrierefrei unterwegs: Man braucht keine Liftkarte, kann sein eigenes Tempo bestimmen und ist der Natur ganz nah. Es erwarten Sie hunderte Kilometer präparierte Winterwanderwege. Das macht diese Aktivität perfekt für Familien, Senioren und alle, die ein winterliches Naturerlebnis ohne extreme Anstrengung genießen möchten.

Was genau ist Winterwandern und worin unterscheidet es sich vom normalen Wandern?

Beim Winterwandern bewegt man sich auf geräumten Schneewegen. Diese Wege werden gefegt oder gewalzt, sodass man mit normalen Bergschuhen laufen kann. Im Vergleich zum Sommerwandern ist die Landschaft von einer weißen Decke bedeckt und die Stille viel intensiver. Der Schnee knirscht unter den Füßen und man hört nur den eigenen Atem und die Vögel. Im Gegensatz zum Schneeschuhwandern benötigt man beim Winterwandern in der Regel keine Schneeschuhe, da auf präparierten Wegen gute Wanderschuhe ausreichen.

Ein weiterer Unterschied zum normalen Wandern liegt in der Ausrüstung. Man kleidet sich nach dem Drei-Schichten-Prinzip und wählt wasserdichte Schuhe mit Profil. Da der Boden kalt und manchmal rutschig ist, verwendet man oft Wanderstöcke mit Schneekappen für zusätzlichen Halt. Das Tempo ist meist langsamer, um die Winteratmosphäre zu genießen – Leistung steht nicht im Vordergrund. Abseits präparierter Wege trägt man Schneeschuhe, um ein Einsinken zu verhindern, und gegebenenfalls Wanderschuhe mit Profil für besseren Halt auf Eis.

Welche Schuhe und Kleidung braucht man also zum Winterwandern?

Die richtige Ausrüstung macht Ihre Winterwanderung komfortabel und sicher. Wir empfehlen Folgendes:

  • Tragen Sie mehrschichtige Kleidung: Funktionsunterwäsche als erste Schicht, einen isolierenden Pullover oder Fleece als zweite Schicht und eine wasserabweisende Außenschicht mit Kapuze als dritte Schicht. Skihosen oder warme Wanderhosen sind besser als Jeans

  • Socken und Gamaschen: Berg- oder Trekkingsocken aus einer Mischung aus Natur- und Kunstfasern halten Ihre Füße warm und trocken. Gamaschen (Beinschützer) verhindern, dass Schnee in Ihre Schuhe gelangt und halten Ihre Hosenbeine trocken.

  • Schuhe: Feste, wasserdichte Bergwanderschuhe mit gutem Profil sind unerlässlich. Sie bieten Halt auf Schnee und Eisflächen. Bei gefrorenen Wegen empfehlen wir Wanderschuhe oder Spikes.

  • Zubehör: Eine Mütze, Handschuhe und ein Schal sind unerlässlich, denn die Wintersonne ist hell. Daher sollten auch eine Sonnenbrille und Sonnencreme im Rucksack sein.

Was solltest du für deine Tour mitnehmen?

Ein gut gefüllter Rucksack sorgt dafür, dass du keine bösen Überraschungen erlebst. Mitnehmen:

  • Heiße Getränke (z. B. Tee in der Thermoskanne) und ausreichend Verpflegung

  • Ein Sitzkissen für bequeme Pausen auf kalten Bänken.

  • Eine Wanderkarte oder eine App mit Routen sowie ein geladenes Handy. Die europäische Notrufnummer 112 funktioniert auch ohne SIM-Karte.

  • Ein Erste-Hilfe-Set und, falls nötig, ein zweites.

  • Sonnenbrille und Sonnencreme.

  • Wander- oder Teleskopstöcke für einen sicheren Stand auf rutschigem Untergrund.

  • Optional: Schneeschuhe für den Geländeeinsatz, ein Fernglas, eine Kamera oder eine wasserdichte Hülle für den Rucksack.

Kann man Winterwandern mit anderen Aktivitäten kombinieren?

Auf jeden Fall. Es lässt sich perfekt mit Rodeln, Schneeschuhwandern, Langlaufen oder einem Hüttenbesuch kombinieren. Das Zillertal bietet 400 km Winterwanderwege. Unterwegs findest du viele romantische Berghütten, in denen du eine warme Mahlzeit genießen kannst. In Zell am See-Kaprun können Sie zunächst am See entlangspazieren und anschließend an einer geführten Schneeschuhtour auf die Schmittenhöhe oder das Kitzsteinhorn teilnehmen. Auch Wellness ist eine tolle Option: Nach ein paar Stunden Wandern können Sie in der Sauna oder im Thermalbad entspannen. In einigen Dörfern werden Fackelwanderungen organisiert. Fragen Sie dazu am besten das örtliche Tourismusbüro.​​​​​​​

Wo in Österreich kann man am besten Winterwandern?

Österreich bietet unzählige Regionen für Winterwanderer. Einige Empfehlungen:

Seefeld in Tirol: Auf dem Seefelder Hochplateau finden Sie 142 Kilometer geräumte und markierte Winterwanderwege. Die fünf Dörfer der Region bieten flache Wege, Mehrtageswanderungen und sogar 35 Kilometer Schneeschuhtrails.

Zillertal (Tirol): Dank moderner Präpariergeräte sind die 400 Kilometer Winterwanderwege im Zillertal leicht erreichbar. Unterwegs können Sie in gemütlichen Hütten mit regionalen Köstlichkeiten einkehren.

Salzburg: In Zell am See–Kaprun erstreckt sich ein ausgedehntes Netz geräumter Winterwanderwege. Festes Schuhwerk mit gutem Profil reicht aus; Sie können am See entlang wandern oder höher steigen, um den Panoramablick zu genießen.

Weitere Regionen: Der Bregenzerwald und das Kleinwalsertal in Vorarlberg sind bekannt für ihre ruhigen Winterwanderwege. In Saalbach und im Tennengebirge finden Sie über 100 km geräumte Wege, die Sie teilweise mit dem Lift erreichen. Zahlreiche Winterwanderwege führen auch entlang des Achensees, im Großarltal und im Tannheimer Tal.

Ist Winterwandern für Familien mit Kindern oder Senioren geeignet?

Ja, diese Aktivität richtet sich speziell an ein breites Publikum. Viele Wege sind flach oder leicht hügelig und zwischen zwei und zehn Kilometern lang. In Seefeld gibt es kurze Spaziergänge von weniger als einer Stunde und spezielle Winterwanderungen für Familien. In Zell am See-Kaprun können Sie gemütliche Runden um den See oder zu einer Hütte drehen. Für Kinder macht eine Rodelpartie den Ausflug besonders viel Spaß. Senioren schätzen die ruhigen Wege und die Möglichkeit, unterwegs in einer Hütte einzukehren. Bitte beachten Sie: Kinderwagen sind nur auf gut ausgebauten Wegen im Tal erlaubt; bitte erkundigen Sie sich vor Ort.

Wie sicher ist Winterwandern und worauf sollten Sie achten?

Winterwandern ist sicher, wenn Sie die Regeln befolgen. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Bleiben Sie auf markierten Wegen: Auf geräumten und markierten Winterwanderwegen sind Sie in der Regel vor alpinen Gefahren sicher. Das Verlassen der Wege erhöht das Risiko von Orientierungslosigkeit, Stürzen oder sogar Lawinenauslösung.

  • Prüfen Sie das Wetter: Informieren Sie sich vorab über Wettervorhersage und Lawinenlagebericht, insbesondere wenn Sie abseits der Piste unterwegs sind. Bei Neuschnee oder Sturm kann eine Wanderung unklug sein.

  • Verwenden Sie die richtige Ausrüstung: Warme Kleidung, wasserdichte Schuhe, Stöcke mit Schneekappen und evtl. Spikes sorgen für Halt auf rutschigen Abschnitten.

  • Machen Sie Pausen und hören Sie auf Ihren Körper: Gehen Sie langsam und rhythmisch; wenn Sie schwitzen oder aufgrund von Atemnot nicht sprechen können, sind Sie zu schnell unterwegs. Regelmäßige Pausen verhindern, dass Sie zu schnell ermüden.

  • Informieren Sie andere über Ihre Route: Wenn Sie alleine oder mit jemandem unterwegs sind, teilen Sie anderen mit, wohin Sie gehen und wann Sie zurückkommen. Nehmen Sie ein aufgeladenes Telefon mit und machen Sie sich mit der Notrufnummer 112 vertraut.

Gibt es organisierte Winterwanderungen oder geführte Touren?

Viele Regionen bieten geführte Winterwanderungen und Schneeschuhtouren an – ideal für Anfänger in österreichischen Skigebieten. In Seefeld können Sie an einer vier- oder fünftägigen Winterwanderung teilnehmen, bei der Sie jeden Tag eine andere Route wandern und in gemütlichen Unterkünften übernachten. In Zell am See-Kaprun gibt es geführte Schneeschuhtouren auf die Schmittenhöhe und das Kitzsteinhorn, die sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet sind. Fackelwanderungen und Themenwanderungen werden auch in anderen Regionen wie Saalbach, dem Bregenzerwald und dem Wilden Kaiser organisiert. Ein Guide sorgt für Sicherheit, informiert Sie über die Gegend und gibt Tipps.

Praktische Tipps für eine erfolgreiche Winterwanderung

  • Prüfen Sie den Wetter- und Lawinenbericht: Planen Sie Ihre Wanderung an einem Tag mit ruhigem Wetter.

  • Zwiebel-Kleidung: Nutzen Sie das 3-Lagen-System und nehmen Sie eine zusätzliche Schicht mit, falls es kälter wird.

  • Wanderstöcke verwenden: Stöcke mit Schneekappen sorgen für Stabilität auf rutschigen Wegen.

  • Lade dir eine App herunter oder nimm eine Wanderkarte mit: Apps wie Komoot und Bergfex bieten Winterwanderrouten mit GPS an, aber eine Papierkarte ist immer griffbereit

  • Brich früh auf und plane genügend Zeit ein: Im Winter werden die Tage schnell kürzer. Sei also vor Einbruch der Dunkelheit zurück.

  • Kombiniere Aktivitäten: Mach aus deiner Wanderung einen Tagesausflug. Wandere zu einer Berghütte und rodele zurück oder lasse die Tour mit einem Wellness-Retreat ausklingen.

Fazit

Beim Winterwandern in Österreich können Sie die Alpen auf friedliche und authentische Weise erleben. Es ist einfach, erschwinglich und für jeden zugänglich. Sie wandern auf präparierten Wegen, genießen die Stille und den Panoramablick und können Ihr Tempo selbst bestimmen. Mit den richtigen Schuhen, mehreren Kleidungsschichten und der richtigen Vorbereitung ist es sicher und bequem.


Ich bin René Schwarte, Gründer und Miteigentümer von Ferienhaus-Tirol.eu. Seit vielen Jahren bin ich im Bereich der Ferienhausvermietung tätig – mit tiefem Verständnis für die Wünsche deutscher Urlauber.

Mit Ferienhaus-Tirol.eu bieten wir Ihnen ein großes, sorgfältig zusammengestelltes Angebot an Ferienhäusern, Chalets und Gruppenunterkünften in ganz Österreich. Ob zu zweit oder mit einer Gruppe von bis zu 50 Personen – bei uns finden Sie die passende Unterkunft.

Unsere Website ist dreisprachig (Deutsch, Niederländisch und Englisch), und wir sprechen selbstverständlich fließend Deutsch. So können Sie sich auf kompetente Beratung und einen reibungslosen Buchungsprozess verlassen.

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René Schwarte

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